Artischocke: eine Delikatesse & Arzneipflanze zugleich
Bereits in der Antike wusste man die wohltuende und heilende Wirkung einer heilenden Gemüsepflanze sehr zu schätzen und zu nutzen. Sie ist eines der ältesten, bekannten Gemüse der mediterranen Kultur des Altertums. Damals wurde sie allerdings vor allem als Aphrodisiakum verwendet.
Was zu Glanzzeiten römischer Kaiser geschätzt wurde, ist heute noch immer gültig – nur die Prioritäten der Anwendungsgebiete haben sich ganz offensichtlich inzwischen etwas verschoben:
Der Artischocke wird eine verdauungsfördernden Wirkung zugeschrieben, weshalb sie traditionell zur Unterstützung dieser eingesetzt wird, denn ihr Bitterstoff Cynarin regt den Leber- und Gallenstoffwechsel an. Flavonoide steigern die Gallenabsonderung und schützen die Leberzellen. Außerdem beeinflussen ihre Inhaltsstoffe den Fettstoffwechsel positiv und können die Blutfettwerte senken.
Die Artischocke kann zudem entgiftend auf unseren Organismus und reinigend im Blutkreis lauf wirken. Gereinigtes Blut spiegelt sich im positiven Erscheinungsbild unserer Haut !
Zur Unterstützung einer gesunden Ernährung ist ein regelmäßiger Genuss der Artischocke also eine gute Tat.
Jetzt hat die Artiscocke Saison und ist in gut sortierten Lebensmittelgeschäften zu bekommen.
Beim Kauf sollte man besonders auf die Frische und den Reifegrad achten: eine gut gereifte Artischocke hat pralle, nicht zu weiche Blätter, die mit Dornen enden. Sie liegen eng am Fruchtkörper an. Ihre Farbe ist ein sattes Grün mit leichten Einfärbungen in dunklem Lila. Die sie umgebenden Blätter stehen nach oben.
Wenn sich die Blättchen um den Fruchtkörper trocken anfühlen, bräunlich sind und leicht abgespreizt davon stehen, ist vom Kauf abzuraten, dann ist sie nicht mehr frisch. Vorsicht: bereits lila blühende Früchte sind nur noch zu Dekorationszwecken geeignet, nicht mehr zum Verzehr.
Die Heimat der zu den Korbblütlern zählenden Artischocke sind mediterrane Länder. Besonders beliebt und sogar als natürliches „Heilmittel“ geschätzt ist sie in der sardisch-mediterranen Küche.
Ihre „wilde Schwester“ ist wesentlich kleiner, dafür äußerst geschmacksintensiv. Sie gedeiht auf Feldern und an Wegrändern unberührter Landstriche Sardiniens. Einheimische hegen eine passionierte Sammelleidenschaft und immense Geduld beim langwierigen Ausputzen und bei der Zubereitung der kleinen, stacheligen Früchte.
Sie werden dafür mit einem intensiven Aroma belohnt
Die Rezeptvielfalt der sardisch-mediterranen Küche ist nahezu grenzenlos: in Pasti, Risotti, als kaltes oder warmes Antipasto, als Beilage oder eingelegt in Öl (um sie für die Sommermonate zu konservieren) wird sie variantenreich nahezu das ganze Jahr über genossen. Hier ist die Verwendung ganz klar präventiv zu sehen.
Was in unseren Breiten noch in den Kinderschuhen steckt und leider öfter als in natürlicher Form in rein medikamentöser angewendet wird, also erst kurativ, hat in Sardinien eine lang gehegte Tradition: wertvolle, natürliche Heilmittel sind Inbegriff der täglichen Ernährung!
Leckere Rezepte mit und noch mehr Geschichten zur Artischocke gibt es in unserem Buch
„Mia terra – köstliches Sardininen“
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Toller Post.Ich habe einige schöne Denkanstoesse bekommen. Warte auf weitere Posts zum Thema.
Endlich mal ein gut zu lesender Artikel, mein Dank. Muss man sich nochmal in Ruhe durchlesen. Generell finde ich die Seite leicht zu verstehen und bequem zu lesen.