Miesmuscheln – in Sardinien eine ganzjährige Meeresspeise
Man genießt sie in Tomaten- oder Weißweinsoße, in Risotto, Pasta oder eben auch überbacken aus dem Ofen – in Sardinien hat die schwarz-blaue Meeresmuschel nahezu das ganze Jahr Saison. Lediglich zwei Monate im Sommer gelten als Schonzeit, um die Aufzucht zu sichern.
Saison der sensiblen Meeresbewohner
Wenn die Meerestemperatur sehr steigen, beginnt die Algenblüte in den Sommermonaten. Während der Blüte bilden die Algen giftige Stoffe, die bei Menschen schwere Vergiftungen verursachen können. Da Muscheln sich von Algen ernähren, speichern sie diese Giftstoffe. Auf dieser Begebenheit basiert die einstige, alte Regel, in unseren Breiten Miesmuscheln aus dem Mittelmeer nur in den Monaten, in deren Schreibweise ein „R“ vorkommt zu verzehren. Inzwischen kann man sie jedoch beruhigt außer acht lassen.
Als es noch keine guten Kühlhäuser gab, verdarben die Muscheln im Sommer schnell. Das war damals auch der Grund für die Beschränkung der Muschelzeit auf kalte Monate. Dank moderner Kühltechnik können die Muscheln ab dem Transport jetzt auch im Sommer gut gekühlt werden.
Heute ist durch ein EU-Gesetz gewährleistet, dass die Muscheln ganzjährig auf Giftstoffe kontrolliert werden. Nach dem Kauf jedoch ist eine gute Kühlung und baldiger Verzehr dringend anzuraten.
Wertvolle Nahrung
Muscheln enthalten nur 1 % Fett, sind sehr eiweißreich und enthalten zahlreiche wichtige Mineralien wie Kalzium, Phosphor, Selen, Eisen, Kupfer und Jod, außerdem ungesättigte Fettsäuren. Sie können also wertvoller Bestandteil einer gesunden, cholesterinarmen Ernährung sein.
Nur lebende Muscheln sind zum Verzehr geeignet
Miesmuscheln müssen bei der Zubereitung noch leben, das ist unbedingt zu beachten. Erkennbar daran, dass sie ihr Gehäuse entweder geschlossen halten, oder es schließen wenn man an die Schale klopft. Beim Kochen öffnen die Muscheln ihre Schale. Bleibt sie geschlossen, so ist die Muschel nicht genießbar.
Die Küche Sardiniens bietet variantenreiche Zubereitungsmöglichkeiten.