Sardiniens Wein – Kultur: eine Verführung multikulturellen Ursprungs

Gepostet am Okt 1, 2012 in News

Sardiniens Wein – Kultur: eine Verführung multikulturellen Ursprungs

Sardischer Wein – eine Sinnesverlockung

Legenden erzählen …  Gott wollte, dass Sardinien die edelsten „Früchte“ der Erde hervorbringt: Oliven für feinstes Öl, jede nur erdenkliche Art von Gemüse und Südfrüchten, von Fisch, Krustentiere und Schafmilch für den einzigartigen Pecorino-Käse.

Um den Geschmack dieser Produkte besonders wertvoll zu unterstreichen, kreierte Gott  die Vollendung in Form von Weinreben. Diese brachten über viele Jahrtausende der geschichtlichen Entwicklung Sardiniens Spitzenweine hervor: den starken, noblen Cannonau, edlen Monica, sowie den raffinierten und einzigartigen Carignano.

Ob man dieser nun Glauben schenken will oder nicht, fest steht eines:
Durch die wechselvolle Geschichte der Fremdbeherrschung und deren kultureller Einflüsse entwickelte sich hier ein vielfältiges Weinbau-Spektrum. Seit der phönizischen „Epoche“, das heißt deren damaligen Besatzung Sardiniens, etwa ab dem 9. Jahrhundert v. Chr., wird auf Sardinien Weinanbau betrieben.
Spanische Konquistadoren brachten ab dem 13. Jahrhundert n. Chr. neue Reben mit auf die Insel und beeinflussten über Jahrhunderte die Sorten und Art der Weine. Heute bescheren erlesene Rebsorten Qualitäten, die international höchste Auszeichnungen erringen.

Weine und Weinkultur in Sardinien

Geburtsstätte sardischer Weine: Bergland im Sulcis

Die südliche Mittelmeerlage mit täglich vielen Sonnenstunden bringt auf einer Rebfläche von etwa 43.300 Hektar Sardiniens Tafelweine bis hin zu DOC– und einige DOCG- Qualitäten hervor. Die verschiedenen Teilregionen der Insel werden durch sehr unterschiedliche Wetter- und Temperatureinflüsse bestimmt.

Im kühleren, ausreichend feuchten Norden entstehen (in der Gallura, Anglona und östlich von Alghero) vor allem frische, fruchtige Weissweine mit schöner Säure und Duftigkeit, wie zum Beispiel der Vermentino. Darunter sind auch diejenigen mit dem DOCG – Gütesiegel.

Der „Campidano“ im Südwesten der Insel, ist geprägt von fruchtbarem Ackerland. Die meisten Weingüter liegen in der fruchtbaren Ebene zwischen Cagliari und Oristano und in der Ebene östlich von Alghero. Über die Hälfte des sardischen Weins kommt aus der Provinz Cagliari. Die warme Süd- und Westseite der Insel bietet mit unterschiedlichen Kleinklimaten vorwiegend Rotweinen und den kräftigen

Weissweinen, wie dem Nuragus beste Bedingungen. Hier wird auch der begehrten Dessertwein Vernaccia hergestellt.
Das Genargentu-Massiv im Osten bildet die Cannonau-Achse, wo die Weinberge durch Nordostwinde gekühlt werden.

Zur ältesten Rebe des Mittelmeerraumes gehört die rote Cannonau-Rebe. Aus ihr wird ein ausgezeichneter Spitzenwein gekeltert: körperreich, samtig mit ausgeglichenem Alkohol- und Tanningehalt, dessen vollmundiger Geschmack heute weit über die Region bekannt ist.
Eine italienische Forschergruppe sucht zu belegen, dass es sich doch nicht, wie bisher angenommen, um die von den Spaniern eingeführte Rebe Grenache handelt, sondern vielmehr um einen heimischen Weinstock. Neben Vasen und Urnen nuraghischen Ursprungs wurden bei Ausgrabungen antike Traubenkerne gefunden. Sollten die gefundenen Kerne wirklich zur Cannonautraube gehören, würde das erste verbürgte Zeugnis über den Weinanbau auf Sardinien sogar aus dem Jahr 1200 v. Chr. stammen.

Eine Sinnesverlockung und Stolz seiner Winzer ist der, durch den „Gambero Rosso“ mehrfach mit 3 Gläsern ausgezeichnete Turriga.

Wie sich Geschichten von Küche und Wein zu einer herrlichen Symphonie verbinden, könnt Ihr nachlesen in unserem Buch: „La mia terra – köstliches Sardinien“ http://miaterra-sardinien.de/das-buch

 

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